Quantum Cube & Campus 2030
Die Universität Wien entwickelt den Campus als vielfältigen Ort für Forschung, Studium und Austausch konsequent weiter. Mit dem Projekt Campus 2030+ werden schrittweise Maßnahmen umgesetzt, die den Campus als Arbeits- und Lernumfeld für Studierende und Mitarbeitende stärken, als Grünoase im urbanen Raum erhalten und als Ort der Begegnung zwischen Wissenschaft und Gesellschaft sichtbar machen.
Ein zentrales Projekt dieser Entwicklung ist der Quantum Cube, der im Hof 2 des Campus entsteht. Dabei handelt es sich um ein neues Forschungsgebäude für Quantenoptik, -nanophysik und -information. Der Neubau ist notwendig, weil hochsensible Experimente am bisherigen Standort Währinger Straße/Boltzmanngasse aufgrund von Verkehrseinflüssen und dem Ausbau der U5 nicht mehr präzise durchführbar sind. Die neue Laborinfrastruktur ist ein entscheidender Standortfaktor für die Quantenforschung, in der Österreich eine Spitzenposition einnimmt, was zuletzt durch den Nobelpreis an Anton Zeilinger 2022 eindrucksvoll bestätigt wurde.
Zeitplan Quantum Cube (vorläufig)
- Vorentwurf: Mai 2025
- Baubeginn: Mai 2026
- Bauende: Juni 2027
- Vollbetrieb: Ende 2027
FAQs zum Projekt
Der Quantum Cube ist ein neues Forschungsgebäude der Universität Wien, speziell für die experimentelle Quantenphysik der . Der Neubau wird ab 2026 im Hof 2 des Campus der Universität Wien errichtet.
Die Quantenphysik ist ein zentraler Forschungsschwerpunkt der Universität Wien und ein Bereich, in dem Österreich international eine führende Rolle einnimmt. Um diese Position zu sichern und weiter auszubauen, benötigt es eine Infrastruktur, die den Anforderungen der modernen Wissenschaft gerecht wird. Der geplante Neubau am Campus, eine seit jeher als Bauland gewidmete Fläche und im Besitz der Universität Wien, schafft die Voraussetzungen, um hochpräzise Experimente in einer optimalen Umgebung durchzuführen und die Forschung auf höchstem Niveau fortzusetzen.
Der bisherige Standort der Labore in der Boltzmanngasse 5, ein historisches Gebäude aus dem frühen 20. Jahrhundert, entspricht nicht mehr den technischen und räumlichen Anforderungen der Quantenforschung. Faktoren wie Belüftung, Erschütterungen, Magnetfelder und bauliche Einschränkungen erschweren die Durchführung sensibler Experimente. Der Neubau bietet eine maßgeschneiderte Lösung: ein modernes Laborgebäude, das eine störungsfreie Umgebung und die notwendige technische Ausstattung bereitstellt.
Forschung auf diesem Niveau ist nicht nur für die wissenschaftliche Gemeinschaft von Bedeutung, sondern auch für die Gesellschaft und Wirtschaft. Grundlagenforschung und „Blue Sky Research“ sind die Basis für technologische Innovationen, die langfristig neue Möglichkeiten schaffen und den Fortschritt vorantreiben. Um im internationalen Wettbewerb um die besten Talente und Ideen erfolgreich zu sein, ist eine zeitgemäße Infrastruktur unverzichtbar.
Mit dem neuen Laborgebäude wird die Universität Wien ihre Attraktivität als Forschungsstandort stärken und die Rahmenbedingungen schaffen, um weiterhin einen wichtigen Beitrag zur internationalen Quantenforschung zu leisten. Der Neubau ist ein zukunftsweisender Schritt, der die Universität Wien in die Lage versetzt, ihre wissenschaftliche Exzellenz zu sichern und weiterzuentwickeln.
Die technisch hochsensible Quantenforschung stellt hohe Anforderungen an das Grundstück in Bezug auf Erschütterungen, Schwingungen und elektromagnetische Einflüsse. Ausgehend von diesen Anforderungen wurden von der Universität Wien (Raum- und Ressourcenmanagement sowie Fakultät für Physik) unter Einbindung von Immobilien-Expert*innen auch alternative Optionen untersucht. Das Ergebnis: Der Standort Campus ist am besten geeignet. Die betroffene Fläche hat (unabhängig vom Projekt Quantum Cube) eine Bauwidmung.
Die ist eine der erfolgreichsten und präzisesten Theorien, die die Menschheit je entwickelt hat. Sie bildet die Grundlage für zahlreiche technologische Innovationen, die heute aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken sind – von Lasern und Halbleitern über Supraleiter und Atomuhren bis hin zu Quantencomputern und Quantensensoren.
Im Quantum Cube wird an fundamentalen Fragen geforscht. Die Experimente im Quantum Cube eröffnen neue Perspektiven an der Schnittstelle von Quantenphysik, (Bio-)Chemie und Gravitationstheorie. Sie zielen darauf ab, die Grenzen unseres Verständnisses der Quantenmechanik auszuloten und neue wissenschaftliche Fragestellungen zu beantworten.
Die Forschung im Quantum Cube ist Grundlagenexperimenten gewidmet, die langfristig neue Quantentechnologien, insbesondere im Bereich der Sensorik, inspirieren können. Der Quantum Cube ist somit ein Ort, an dem die Quantenphysik in ihrer reinsten Form erforscht wird – mit dem Ziel, die fundamentalen Prinzipien der Natur besser zu verstehen und neue Wege für zukünftige Innovationen zu eröffnen.
Etwa 50 Forscher*innen der werden im Quantum Cube tätig sein und für die Zukunft ausgebildet. Das Gebäude ist nachhaltig geplant und darauf ausgelegt, über viele Jahrzehnte hinweg genutzt zu werden. Es wird somit nicht nur den aktuellen Forschungsgruppen optimale Bedingungen bieten, sondern auch zukünftigen Generationen von Wissenschaftler*innen zur Verfügung stehen, die sich mit sensiblen Experimenten beschäftigen. Der Quantum Cube ist damit ein langfristiger Beitrag zur Stärkung der Grundlagenforschung an der Universität Wien, in einem hochkompetitiven und wachsenden internationalen Forschungsfeld.
Aufgrund der sicherheitstechnischen Anforderungen für hochpräzise Forschung sind keine öffentlich zugänglichen Bereiche im Quantum Cube vorgesehen.
Insgesamt sind die Bauarbeiten auf etwa zwei Jahre angesetzt (2026–2027). Der reguläre Betrieb der angrenzenden Gebäude und Innenhöfe wird aufrechterhalten. Baustellenverkehr und Lärm werden so gering wie möglich gehalten. Es gelten strenge Vorgaben an die Baustellenlogistik. Sollte es trotz aller Maßnahmen zu Belastungen kommen, die nicht mehr im Sinne des Arbeitnehmer*innenschutzes tragbar sind, werden temporäre Ausweicharbeitsplätze zur Verfügung gestellt.
Kompensationsmaßnahmen & neue Nutzungsperspektiven
Die Universität Wien ist sich der Herausforderungen bewusst, die ein Neubau auf einer bisher v.a. als Erholungsfläche genutzten Wiese mit sich bringt. Daher setzt man auf eine ausgleichende Weiterentwicklung des gesamten Campusgeländes. Im Gegenzug zur Neuversiegelung im Hof 2 (ca. 400 m²) werden andere Flächen am Gelände entsiegelt und für die unterschiedlichen Nutzer*innen am Campus neu gestaltet. Insgesamt wird deutlich mehr Fläche entsiegelt als durch den Neubau versiegelt wird.
Im zentral gelegenem und stark öffentlich genutzten ±á´Ç´Ú 1 entsteht ab 2026 durch die vollständige Entsiegelung des ehemaligen Gastgartens der Pizzeria eine rund 600 m² große neue Freifläche. Dort sind konsumfreie Grünbereiche und Aufenthaltszonen geplant. Die Ausgestaltung der Flächen erfolgt in Zusammenarbeit mit dem für die Campus-Entwicklung beauftragten Landschaftsarchitekturbüro und der Arbeitsgruppe Campus 2030+, in welcher sowohl Studierende als auch die am Campus ansässigen Institute vertreten sind.
Mehr Platz für Studierende
In den ehemaligen Gastronomie-Räumlichkeiten der Pizzeria (bzw. ehemaliges Uni-Bräu) ist ab 2027 die Einrichtung von Student Spaces geplant. Die Gestaltung der Student Spaces orientiert sich an bewährten Beispielen der Universität (etwa , ). Mit dem Student Space sollen konsumfreie Aufenthalts- und Lernbereiche für Studierende geschaffen werden - ein Angebot, das bisher am Campus gefehlt hatte. Eine mögliche Erweiterung um ein kleines, niedrigschwelliges Kioskangebot wird ebenfalls geprüft.
Weiterentwicklung des Campus als Arbeits- und Lernort
Weitere freiwerdende Flächen - etwa jene der ehemaligen Facultas-Filiale beim Eingang Spitalgasse/Alser Straße - werden für universitätsinterne Nutzungen vorgesehen: Die Einrichtung von zentral verwalteten Seminarräumen, die in der vorlesungsfreien Zeit für Veranstaltungen genützt werden können, wird ab 2026 umgesetzt.
Im Zuge der Weiterentwicklung der Campusinfrastruktur ist zudem ab 2027 die Verlegung der bisherigen Portierstelle aus der Spitalgasse in zentralere Campuslage geplant. Künftig soll der Portier im Durchgang zwischen Alser Straße 4 und ±á´Ç´Ú 1 in den ehemaligen Lagerflächen der Stiegl Ambulanz beim Sonnenfels-Tor untergebracht werden. Ziel ist es, die Informationsversorgung am Campus sichtbar zu verbessern: Durch die neue Lage wird der Portier für Studierende, Mitarbeiter*innen und externe Besucher*innen leichter auffindbar und kann rasch bei Fragen, Orientierung oder Anliegen unterstützen. Ergänzend dazu ist die Einrichtung einer zentralen Paketannahmestelle in denselben Räumlichkeiten vorgesehen.
Leitlinien & Entscheidungen für die Campus-Entwicklung
- Der Campus ist in erster Linie Arbeits- und Studienort für Universitätsangehörige. Mit der Weiterentwicklung des Campus wird die Arbeits(platz)qualität sichergestellt und verbessert.
- Der Campus ist eine erlebbare Grünoase mit hoher Aufenthaltsqualität und Raum für biodiversitätsfreundliche Gestaltung und Nachhaltigkeitsmaßahmen der Uni Wien.
- Der Campus ist ein Ort des Austauschs zwischen Universität und Gesellschaft: Durch offene Räume & Erholungsflächen, Gastronomieangebote & Spielplatz, Sichtbarkeit der Institute, Veranstaltungen und Formate wie „Tore der Erinnerung“ oder neue Ausstellungskonzepte für den Außenraum
Zentrale Entscheidungen:
- Die Hauptnutzung bleibt weiterhin bei den geistes- und kulturwissenschaftlichen Fakultäten.
- Eigen- statt Fremdnutzung: freiwerdende Flächen werden prioritär von der Universität selbst genutzt.
- Flächen für Begegnung und Kommunikation stehen im Zentrum neuer Nutzungskonzepte.
Allgem. Kontakt zu Campus 2030+
Kommunikation
Universität Wien
Universitätsring 1
A-1010 Wien
T: +43-1-4277-175 00
communications(at)univie.ac.atWiss. Kontakt Quantum Cube
Faculty of Physics | 91̽»¨
Boltzmanngasse 5
1090 Vienna, Austria
+43-1-4277-51205
quantum-office(at)univie.ac.at